Bei der Badplanung stehen nicht immer große Flächen zur Verfügung: Ob eigenes Bad oder Gästebad, wir zeigen, wie man aus kleinen Flächen das Maximale rausholen kann.
Das Bad ist für viele Menschen ein Ort der Ruhe und Entspannung. Wenn dieser Raum jedoch so klein ist, dass der Duschvorhang am nackten Körper kleben bleibt und selbst das Hineingreifen in einen Schrank akrobatisch anmutet, ist es mit der Erholung schnell vorbei. Das muss aber nicht sein – denn selbst für kleine Bäder gibt es pfiffige Ideen, um die Nasszelle zur persönlichen Wellnessoase zu machen.
Kleine Bäder und die bereits erwähnten Szenarien sind keineswegs Einzelfälle – das deutsche Standardbadezimmer misst durchschnittlich nur sieben Quadratmeter. Auch Gästebäder sind meist sehr klein und lieblos gestaltet, dabei sind sie doch die Visitenkarte eines Hauses und lassen Rückschlüsse auf Stil und Charakter des Gastgebers zu. Das Gästebad sollte den Gästen auf kleinstem Raum ein behagliches Gefühl von Intimität vermitteln.
Glücklicherweise kann man dem Platzproblem auch ohne einen komplizierten Umbau des Hauses oder der Wohnung entgegenwirken. Oftmals reichen bereits kleine Tricks, um das gesamte Bad optisch zu vergrößern. So lässt beispielsweise viel natürliches Licht einen Raum sofort größer erscheinen. Diesen Effekt kann man sogar noch verstärken: Mit Spiegeln lässt sich das Licht in unbeleuchtete Ecken reflektieren und so das Badezimmer ausgeleuchtet. Durch die Spiegelung wird gleichzeitig auch eine größere Fläche vorgetäuscht.
Ein weiterer wichtiger Faktor für die optische Vergrößerung sind außerdem helle Farben. Dabei spielt nicht nur Weiß eine Rolle, sondern auch helle Grau- oder Sandtöne. Doch Vorsicht ist geboten: Helle Farben machen nicht automatisch einen hellen, groß erscheinenden Raum. Wer ein Badezimmer oder Gästebad mit wenig oder gar keinem natürlichen Licht baut, setzt lieber auf Behaglichkeit. Weiß sieht in dunklen Räumen schnell grau und trist aus, daher sollten lieber gemütliche und gedeckte Farben gewählt werden. Viele Kontraste wirken sich ebenfalls negativ auf die Raumgröße aus, da diese Unruhe und Beengtheit vermitteln.
Des Weiteren sollte eine kleine Fläche nicht in verschiedene Bereiche aufgeteilt werden, denn wenn man Wände und Boden mit den gleichen Materialien gestaltet, entsteht eine Einheit, die das Bad großzügiger erscheinen lässt. Undurchsichtige Duschtüren oder Duschvorhänge sehen aus wie eine weitere Mauer im Raum, Glastüren dagegen stellen kein optisches Hindernis dar und lassen das Bad automatisch größer und offener erscheinen.
Durch viel Licht und helle Farben wird in einem Göstebad mit Dachschräge optisch Platz geschaffen. Waschbecken und WC entstammen der Serie „Architec“ von Duravit. [easyazon_link identifier=“B003UMS7LE“ locale=“DE“ tag=“baddesign-online-21″]Waschbecken ansehen.[/easyazon_link]
Perfekt für kleine Bäder: Eckwaschtisch und Eckspiegel der Serie „Insert“ von Alape.Glas bei der Dusche schafft optische Vergrößerung: „Highline“ mit Schiebetür von Artweger.Perfekt für kleine Bäder mit Fenster: Die faltbare Duschkonstruktion von HSK.Hersteller Heiler bietet platzsparende Duschlösungen für Dachschrägen an.Waschbecken, Aufbewahrungsvorrichtung und Handtuchhalter in einem. Von Alape.
Auch bezüglich der Badezimmeraustattung gibt es eine gute Nachricht: Da Minibäder in sehr vielen Häusern und Appartements anzutreffen sind, widmen sich viele Hersteller genau dieser Thematik. Mit den richtigen Armaturen und Möbeln kann ein kleines Bad zur Höchstform auflaufen. Von HSK gibt es beispielsweise eine Echtglas-Duschkabine, die zusammengefaltet und flach an die Wand gedreht werden kann – für maximale Platzgewinnung, wenn die Dusche nicht benötigt wird. Prinzipiell gilt, dass ein durchgefliester Duschbereich oder eine flache Dusche großzügiger wirkt als ein Wanneneinbau. Doch auch für Wannenliebhaber gibt es gute Möglichkeiten, wie zum Beispiel Eckbadewannen oder asymmetrische Badewannen. Beide Varianten lassen sich einfacher in die Nasszelle integrieren und sparen so Platz. Zudem sind extratiefe Badewannen eine gute Alternative: In kurzen Wannen, in denen man nur sitzen kann, bietet die große Wannentiefe mehr Komfort. Falls man ein Bad mit einer Dachschräge hat, bietet diese Schräge einen perfekten Platz für die Badewanne. Für Wellness-Liebhaber gibt es noch zusätzliche eine gute Nachricht: Selbst die Entspannung kommt nicht zu kurz. Mittlerweile gibt es Saunen und Dampfkabinen in kleinen Größen, die sich perfekt auch in kleine Bäder integrieren lassen.
Ein weiterer wichtiger Faktor bezüglich der Gestaltung ist ein freier Boden. Er trägt zur optischen Vergrößerung des Bades einen nicht unwesentlichen Teil bei. Hängende Schränke, Waschbecken und Toiletten sehen zusätzlich außerdem sehr edel aus. Des Weiteren sollte man lieber wenige große statt viele kleine Möbel ins Bad integrieren, da ein Sammelsurium von Möbeln schnell den Eindruck von Chaos vermittelt. Multifunktionale Möbel wie Spiegelschränke oder Waschbecken mit integriertem Schrank bieten sich geradezu an, denn diese sparen Platz und sind zusätzlich wahre Stauraumwunder. Regale und Wandboards geben dem Raum zusätzlich einen offenen Charakter, da keine Türen den Blick versperren. Wer in seinem Haus also ein kleines Badezimmer oder ein enges Gästebad hat, soll nicht gleich klein beigeben. Es gibt viele Gestaltungsmöglichkeiten, um einem winzigen Bad einen großen Wohlfühlfaktor zu verleihen.