Technik kennt wenige Grenzen. So finden digitale Helfer ihren Weg auch in unseren Lieblingsraum. Ein gezielter und ausgeglichener Umgang mit smarten Steuerungen kann das Wohlfühl-Erlebnis im Badezimmer aufwerten und individualisieren.
Komfort und Sicherheit sind Schlüsselworte der heutigen Zeit. Die Welt dreht sich immer schneller und da überrascht es nicht, dass das Zuhause und besonders das Badezimmer einmal mehr zum luxuriösen Rückzugsort wird. Steter Begleiter – ob im Haus oder unterwegs – ist das Smartphone. Auch Computer, Tablets und Co. sind aus dem Alltag längst nicht mehr wegzudenken. Der Schritt zum Smarthome ist die logische Konsequenz dieser Entwicklung. Neben komfortablen Features und Design stehen vor allem Hygiene und Nachhaltigkeit an oberster Stelle, wenn es um die Neugestaltung oder Sanierung des Badezimmers geht. Mithilfe digitaler Innovationen können immer mehr Anwendungen und Produkte gesteuert werden.
Wie kleine Helfer, Apps und mobile Anwendungen das Erlebnis in der eigenen Wohlfühloase optimieren können, hängt nicht zuletzt mit den persönlichen Vorlieben jedes einzelnen Menschen zusammen. Wirklich intelligent ist die Haustechnik nur dann, wenn sie den persönlichen Alltag verbessert. Wenn man für einen Vorgang zehn verschiedene Knöpfe drücken muss, ist dies letztendlich nicht mehr komfortabel. Dass Technik nicht immer notwendig und ein Kühlschrank, der piept, wenn die Milch fehlt, nicht unbedingt essentiell ist, steht außer Frage. Vieles, was heute machbar ist, muss nicht gleich sinnvoll sein.
(1) Dezenter Alleskönner: Die Duschsteuerung „DTV“ verbirgt hinter ihrem schlichten Design abgestimmte Anwendungsmöglichkeiten, die tägliches Duschen zum Erlebnis der Sinne macht.
(2) Spa für zuhause: „Spa F-digital Deluxe“ von Grohe hat alle Features, die das Wellnessherz höher schlagen lassen. Hier vereinen sich Dusche, Dampfbad, Licht und Musik. Die Steurung kann über das Smartphone erfolgen.
(3) Musikalischer Spiegel: Modelle der Serie „More To See 14“ von Villeroy & Boch sind auch mit Sound-Ausstattung erhältlich. Ein integriertes Soundsystem reagiert auf Bluetooth-fähige Geräte wie MP3-Player und Smartphones. [easyazon_link identifier=“B00MT4114O“ locale=“DE“ tag=“baddesign-online-21″]Bei Amazon ansehen.[/easyazon_link]
Das Prinzip des digitalisierten Badezimmers knüpft allerdings an anderer Stelle an: Hier hilft technischer Fortschritt, das Erlebnis Bad so komfortabel wie möglich zu gestalten. Wenn man es so will, übernimmt das digitale Badezimmer – getreu dem Motto „der Mensch lenkt, das Haus denkt“ – Steuerungen, die seine Nutzer nicht immer leisten möchten.
So heißt einen das Badezimmer bereits gemütlich warm willkommen, das Licht ist sanft gedimmt und aus dem Lautsprecher hinter dem Spiegel ertönt die Lieblingsmusik in genau der richtigen Lautstärke. Mit einem Knopfdruck beziehungsweise Touch füllt sich sogar die Badewanne mit ganz genau 38,5 Grad warmen Wasser und hält mit der Wasserzufuhr bei gewünschter Füllhöhe automatisch inne. Nach dem ausgiebigen Bad zeigt der vernetzte Badezimmerspiegel Nachrichten und Wetterlage des Tages an, während man sich die Zähne putzt. All dies ist keine Fiktion, sondern Wirklichkeit: „Die Dusche merkt sich meine persönliche Lieblingstemperatur, Lautsprecher erinnern in voreingestellten Abständen ans Rasieren und der Toilettensitz hebt und senkt sich automatisch“, berichtet Jens J. Wischmann, Geschäftsführer der Vereinigung Deutscher Sanitärwirtschaft in Bonn.
(1) Die Geberit Fernbetätigung „Typ 70“ wirkt leicht und scheint vor der Wand zu schweben. Dieser technische Helfer braucht keinen Stromanschluss –die Spülung wird über den Leitungsdruck ausgelöst.
(2) Mit dem „Comfort Select“ von Kaldewei kann das Ein- und Ablaufen des Wassers, die Temperatur sowie die Ansteuerung von Dusch- oder Badefunktion digital geregelt werden.
(3) Digital geplant: Die „Hansgrohe@home App“ hilft bei Einrichtungslösungen im Bad. Ein Fingerwisch platziert Produkte im eigenen Bad. 2D- und 3D-Ansichten helfen, die Armaturen zu positionieren.
Die Digitalisierung des Badezimmers steht laut Experten im direkten Zusammenhang mit dem demografischen Wandel. Denn neben dem Schlafzimmer sei es der intimste Raum im gesamten Haus. Hier möchte man sich bis ins hohe Alter so autonom wie möglich bewegen können. „Gerade die Generation 50plus verbringt deutlich mehr Zeit im Bad und legt daher besonderen Wert auf eine wohnliche Gestaltung“, weiß Marcus Möller, PR-Manager bei Kaldewei. Und zu diesen Wohlfühlelementen gehört neben hochwertigen Materialien, Farben und Design neuerdings auch die Technik. Für den Hausbesitzer muss eine Aufrüstung nicht zwangsweise eine Komplettsanierung des Badezimmers bedeuten. Ganz im Gegenteil: Häufig kann man in intelligente Technologie investieren, ohne den Etat zu sprengen. Denn viele Anbieter verwenden für die Umsetzung meist bereits vorhandene WLAN- und Funknetze, die es nur aufzustocken gilt.
Ohne vorangegangenen Lernprozess lässt sich das digitalisierte Badezimmer intuitiv und hygienisch bedienen. Vor allem bei Toiletten und Waschtischen kann der Wasserfluss oftmals ohne direkte Berührung mit der Hand ausgelöst werden. Kleine Lichtstreifen in dem Bedienungspanel erfassen, wenn sich eine Person nähert. Führt man nun die Hand in die Nähe der Spülung, wird diese ausgelöst. Bei den Waschtischen sieht der Vorgang ganz ähnlich aus: Elektrische Sensoren registrieren die Personen in dem Erfassungsbereich und lösen den Wasserfluss ganz ohne menschliches Zutun aus. Und auch der Faktor Nachhaltigkeit spielt im modernen, digitalisierten Badezimmer eine wichtige Rolle. Neben der Verwendung unbedenklicher Materialien, die recyclingfähig sind, sparen die kleinen, smarten Helfer Wasser. Während dem Zähneputzen schaltet das digital gesteuerte Waschbecken automatisch auf den Pausenmodus. Das Ergebnis: Durch viele kleine Schritte minimiert sich der Wasserverbrauch. Ähnlich verhält es sich bei automatisch gesteuerten Heizkörpern. Öffnet man beispielsweise zum Lüften im Badezimmer ein Fenster, so schaltet sich die Heizung ab. Es versteht sich hierbei beinahe von selbst, dass die Heizung wieder anspringt, sobald das Fenster wieder geschlossen wird.
Gezielt eingesetzt kann die Digitalisierung des Badezimmers einen großen Nutzen und vor allem Komfort herbeiführen. Das erholsame Erlebnis Badezimmer kann individuell und modern interpretiert werden.